Der Bau der ersten Bürgerhäuser
Obwohl der Bau des Bürgerhauses nicht im Vertrag zwischen Mainz und Finthen enthalten war, entschied sich die Stadt freiwillig für dieses Projekt. Das Bürgerhaus sollte ein zentraler Veranstaltungsort für alle kulturellen und sonstigen Events werden. Oberbürgermeister Jockel Fuchs erkannte, dass der Jungenfeld’sche Garten den Bedürfnissen des aktiven Vereinslebens nicht mehr gerecht wurde.
So begann der Bau des Finther Bürgerhauses am 10. Mai 1972 zwischen der Prunkgasse und der Straße Am Obstmarkt.
Ein Auseinandersetzungsvertrag zwischen dem ersten Beigeordneten der Gemeinde Hechtsheim, Adolf Licht, und Oberbürgermeister Fuchs sah den Bau eines Bürgerhauses mit Altentagesstätte vor. Das Bürgerhaus sollte als Gemeinschaftshaus optimale Bedingungen für die Arbeit der Ortsvereine bieten und gleichzeitig Räumlichkeiten für soziale Aktivitäten wie Altentagesstätten, Leseräume, Jugendräume und Gastronomie beherbergen. Am 3. August 1973 begann der Bau des Hechtsheimer Bürgerhauses am Heuergrund.
Eröffnung und Bedeutung als Eventlocation
Als erste Einrichtungen dieser Art in Mainz dienten die Bürgerhäuser in Finthen und Hechtsheim als wichtiger Ort für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen.
Finthen positionierte sich damit in die Reihe aufstrebender Städte und Gemeinden in Deutschland, in denen Bürgerzentren entstanden. Beide Standorte bildeten eine zentrale Begegnungsstätte für alle Generationen. Die weitläufigen Vorplätze und die bungalowartigen Gebäude luden die Bürger ein, an zahlreichen Veranstaltungen und Workshops teilzunehmen.
Die Bürgerhäuser in Finthen und Hechtsheim wurden am 12. Januar und 3. November 1974 eröffnet und entwickelten sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt für Vereinsfeste, Kirchweihen und Fastnachtsfeiern.
Ein Ort der Erinnerungen
Der große Festsaal des Finther Bürgerhauses war über viele Jahrzehnte Schauplatz für Fastnachtssitzungen, Tanzauftritte und Abibälle. Es gibt wohl niemanden in Finthen, der nicht schon auf dieser Bühne gestanden oder im Publikum gesessen hat. Diese beeindruckenden vier Wände waren voll mit aufregenden Erinnerungen und haben die Gemeinschaft nachhaltig geprägt.
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Bürgerhaus Finthen 1975 |
Der Verfall und die Zukunft
Nach über vierzig Jahren intensiver Nutzung waren die Bürgerhäuser in einem schlechten und sanierungsbedürftigen Zustand. Mitte der 2010er-Jahre zeigten Untersuchungen der Gebäudewirtschaft Mainz (GWM), dass die Kosten einer Sanierung höher wären als die eines Neubaus. Es wurde klar: Finthen und Hechtsheim brauchen jeweils ein neues Bürgerhaus.
Der bauliche Zustand des Bürgerhauses in Hechtsheim verschlechterte sich zusehends, und im April 2016 musste es schließlich geschlossen werden.
Der Festsaal im Wandel der Zeit
Auch nach vierzig Jahren blieb der Festsaal des Finther Bürgerhauses optisch nahezu unverändert. Mit seinen 381 Quadratmetern war er der größte und meistgenutzte Raum des Bürgerhauses. Doch die Ausstattung und Technik waren veraltet und nicht mehr funktionsfähig. Der Saal war das Herzstück für zahlreiche Veranstaltungen und sollte dies auch wieder werden.
Dagegen waren die Räume des Hechtsheimer Bürgerhauses stark beschädigt und nicht mehr nutzbar. Deckenplatten fehlten, das Parkett war morsch und Pfützen sammelten sich auf dem Boden. Auch der Jugendbereich, einst mit bunten Graffitis belebt, erlag dem Verfall. Es war offensichtlich, dass ein Neubau notwendig war, um den Hechtsheimer Bürgern weiterhin eine geeignete Eventlocation für ihre Vereinsarbeit, Workshops und Veranstaltungen zu bieten.
Die Zukunft heißt meet up | mainz
Die Bürgerhäuser in Finthen und Hechtsheim haben über Jahrzehnte das kulturelle und gesellschaftliche Leben geprägt. Mit den neuen, modernen Gebäuden in Finthen, Hechtsheim, Lerchenberg und Weisenau wird diese Tradition nicht nur fortgeführt, sondern unter einem neuen Namen und einer klaren Ausrichtung in die Zukunft getragen: meet up | mainz.
Unsere Häuser stehen heute für zeitgemäße Eventlocations, die Vereinen, Firmen und Privatpersonen flexible Räume für Workshops, Tagungen, Feiern und Kulturveranstaltungen bieten. Damit verbinden wir die Geschichte lebendiger Begegnungsorte mit einer offenen, modernen Plattform für Ideen, Gemeinschaft und Events.
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